Einleitung
Also, endlich ist es so weit. Mein HTPC-Projekt ist fertiggestellt und bereit zur Präsentation.
(Zur Info: om-HTPC fertiggestellt: 29.10.2003 om-HTPC verkauft: 01.05.2004)
Ich habe unendlich viel in verschiedenen Foren gelesen und Diskussionen aufmerksam verfolgt.
So ist ein HTPC entstanden der einige Teile aus anderen Projekten enthält, aber auch eigene Ideen verwirklicht hat.
Meine Vorstellungen:
HIFI-Design (flach und edel)
Umsetzung:
Eigenbau Alugehäuse
Das Gehäuse:
Gebürstetes Aluminium schien mir gerade edel genug und so setzte ich mich ran und entwarf ein paar Skizzen wie nun die Front aussehen sollte (ein paar ist gut, ich hatte zum Schluss bestimmt 20 Entwürfe).
Die Ausfräsungen in den Strangkühlkörpern wurden freundlicherweise in einer Werkstatt meines Arbeitgebers von einem Dreher gemacht.
Alle Ausschnitte, Gewinde usw. in den anderen Platten habe ich in mühevoller Kleinarbeit mit Bohrer, Gewindebohrern, Stichsäge, Feile, Dremel und Oberfräse mit Hartmetallfräsern selbst bewerkstelligt.
Mein Heimwerkergerätepark wurde um einige Werkzeuge zur Metallbearbeitung (wie Gewindebohrer, Hartmetallbohrer, Fräser usw.) erweitert.
Die Oberflächen wurden gebürstet und anschließend mit einem Klarlack für Metalloberflächen versiegelt.
Die Löcher für die Taster im Gehäuse und im Plexiglas wurden mit einem Schälbohrer bewerkstelligt.
In den Plexiglasausschnitt wurde nun ein ringbeleuchteter Vandalismustaster (Bulkin) als Powertaster und ein Edelstahltaster (normaler PC-Taster mit abgesägtem Ende einer Edelstahlstange) als CD-Auswurftaster eingebaut.
Die Plexiglasscheibe war hellblau durchscheinend. Dies passte nun nicht wirklich. Ich klebte eine blaue Sonnenschutzfolie wie man sie für Windschutzscheiben verwendet von hinten drauf. So sah die Scheibe schon deutlich besser aus.
Den Resettaster habe ich auf die Rückseite verband, man braucht ihn ja im Normalfall selten (liegt direkt über dem Board an der Seite).
Die Gerätefüße sind einfach 9mm dicke Scheiben aus einem 50mm Vollaluminiumrohr geschnitten mit einer Gummiunterlage.
Das Netzteil:
Das Netzteil wurde zum Teil vom Gehäuse befreit, der Lüfter wurde ausgebaut und der Einbaustecker um einen Ein-/Ausschalter erweitert. Um nun wenigstens ein bisschen Luftaustausch im Gehäuse zu haben baute ich an die Gehäuserückwand einen 65x65x20mm temperaturgeregelten Verax-Lüfter ein. Ich war erstaunt wie leise Lüfter sein können.
Da es immer noch ein Platzproblem gab musste ich auch die Sicherung des Netzteils von der Platine
auslöten und mit einem neuen Sicherungshalter verlegen. Auch der Verax-Lüfter musste an
einer Ecke etwas ausgefräst werden, so das nun das Netzteil fast direkt bis an die Rückwand passte.
Nun hatte ich genug Platz für das DVD-ROM. Zum Schluss noch eine blau Plexiglasscheibe als Abdeckung drauf, fertig.
Mainboard und Prozessor:
Das Epia M10000 (Nehemia) brauche ich hier wohl nicht näher zu beschreiben, außer vieleicht für die die
es garnicht kennen. Es ist ein Mini-ITX-Board Maße 17x17cm mit festverlötetem Via 1GHz-Prozessor, Grafik mit TV-out und
Hardware MPEG2-Dekoder und 5.1-Sound onBoard. Selbsverständlich auch USB2.0 und Firewire-Anschlüsse. Also alles was man braucht auf engstem Raum.
Der SPDIF-Ausgang ist zusätzlich wie auf http://www.andre-reichl.de/ beschrieben abgegriffen worden
und über eine zusätzliche Chinchbuchse nach außen geführt worden. So ist nun TV-Out
und SPIF gleichzeitig nutzbar.
Der Prozessor sollte nun passiv gekühlt werden. Dazu ersteigerte ich mir bei eBay einen Kupferstrang von 12mm Dicke und 50mm Breite. Daraus wollte ich einen Winkel biegen, den ich dann zurecht sägen/fräsen wollte. Wie ich feststellen musste, ein zumindest für mich hoffnungsloses Unterfangen. Also bestellte ich bei www.alu-verkauf.de zwei Kupferstücke die dann verschraubt (Gewinde bohren kann ich ja mittlerweile) den Kühler bzw. den Wärmeleiter zur Seitenwand bildeten. Als Wärmeleitpaste benutzte ich die Arctic Silver 3.
Die TT DVB-C wurde über eine (wie soll's anders sein) bei eBay ersteigerte Riserkarte, mit idealen Ausmaßen (Gesamthöhe 40mm) für solch ein Gehäuse, über das MB gelegt.
Festplattenentkopplung:
Nach einigen Experimenten mit Gummimatten habe ich eine Platzsparende und einfache Methode gefunden die Festplatte
vom Gehäuse zu entkoppeln. 4 dünne Gummistreifen wurden aufgerollt in das Gehäuse geschraubt und die
Festplatte daraufgestellt und "angeschnallt". Unter die Festplatte schraubte ich zur Auflage zwei dünne Alubleche.
Wunderbar leise.
IR2PC-Empfänger:
Zuerst wollte ich den UIRT2-A einbauen um den PC auch per Fernbedienung Anzuschalten .
Leider bekam ich lange keine Antwort auf meine Bestellung, da Luc wohl einige Probleme hatte.
Ich hatte dann doch keine Lust mir die Platine selber zu ätzen. Nach reiflicher Überlegung
stellte ich dann fest, dieses Feature brauche ich nicht unbedingt und so reicht dann auch
z.B. der IR2PC-Empfänger.
Von diesem habe ich den TSOP ausgelötet und in die Front hinter die Plexiglasscheibe verfrachtet.
Funktioniert auch noch hinter der dunklen Plexiglasscheibe einwandfrei.
Wichtig: Der IR2PC hat einen programmierten PIC und braucht dadurch keine Prozessorlast beim Empfang
von IR-Signalen. Bei preiswerteren Varianten ohne PIC kann es z.B. bei DivX-Filmen schon zu Problemen kommen.
Das VFD:
Ein VFD unterscheidet sich von einem LCD durch eine viel bessere Leuchtstärke und diese brauchte ich ja,
da das Display mit dem IR-Empfänger und einer LED hinter einer Plexiglasscheibe verschwinden sollte.
Ich ersteigerte ein neues komplett verkabeltes VFD bei eBay.
Das Noritake VFD GU140x32F-7806 ist ein kombiniertes Text- und Grafikdisplay. Im Textmodus hat es 4x20 Zeichen und im Grafikmodus
140x32 Punkte zur Verfügung.
Es wurde mit einem 1,5m langem Flachbandkabel geliefert. Das war mir eindeutig zu lang und da ich zu faul war
das Kabel neu an den Stecker zu löten, schnitt ich in der Mitte einfach einen Teil heraus und fügte
die beiden Enden mittels einer Pfostenbuchse und Wannensteckers für Flachbandkabel wieder zusammen.
Da ich nun auch nicht solch einen großen Stecker nach außen führen wollte legte ich den Druckerport
mittels D-SUB-Stecker f. Flachbandkabel nach innen. Viel mehr war nicht zu tun. Im ersten Versuch wollte das VFD
nichts mehr außer ein paar wild hüpfenden Hyroglyphen anzeigen. Der Fehler lag im neuen D-Sub-Kabel,
nachdem ich dieses komplett neu machte ging es dann. Werde allerdings jetzt nach Fertigstellung des HTPC's die
Displayverkabelung doch noch neu machen. Es kommt ein Pfostenstecker direkt auf die Platine und das Kabel geht
dann direkt auf den Parallelport. Somit entfällt dann der klobige Stecker, der zwar unter dem DVD-Laufwerk verschwand,
aber es stört mich trotzdem.
Die DVD-Laufwerksaufhängung besteht aus Aluwinkeln und die DVD-Blende ist ein 4mm dickes Alublech, welches direkt auf
den Laufwerksschlitten geklebt wurde.
Die Frontplatte wurde hinten im Laufwerksbereich noch etwas ausgefräst (4mm), so das das DVD also etwas hineinragt.
Zum Abschluss noch ein paar Bilder:
Links zum Thema HTPC:
Software:
Fernbedienung: | girder |
LCD-Display: | lcd-hype |
Oberfläche: | myhtpc wird demnächst erst getestet. |
MP3: | winamp |
Strangkühlkörper: | fischerelektronik schuro |
Alu und Kupfer: | alu-verkauf |
Bulkin Vandalismustaster: | cybernetic-design |
Plexiglas: | plexihaus in dortmund modulor |
Schrauben: | online-schr@uben |
Netzteil und einige Kleinteile: | pollin |
Elektronikteile: | reichelt |
Infrarot: | ir2pc |
VFD: | noritake-itron |
Frontplatte bearbeiten: | schäffer-apparatebau |
Lüfter: | verax |
Alles um die Epiaboards: | epiacenter | Forenbeitrag | Projektbericht |
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